„Mama, nicht schreien“ von Jeannine Mik/Sandra Teml-Jetter [Rezension]

  • Titel: „Mama, nicht schreien – Liebevoll bleiben bei Stress, Wut und starken Gefühlen“
  • Autorinnen: Jeannine Mik und Sandra Teml-Jetter
  • Verlag: Kösel
  • Erscheinungsdatum: 27. Mai 2019
  • Format: Broschiert, Kindle und Audio-CD
  • Seiten: 224 Seiten
  • Preis: 16 EUR (Broschiert), 12,99 EUR (Kindle) und 15,90 EUR (Audio-CD)

Klappentext

„Jetzt reicht’s mir aber!“ Kaum jemand macht Eltern so wütend wie die eigenen Kinder. Denn häufig bestimmen übermäßiger Stress, Wut, Angst oder Kränkbarkeit den Familienalltag. Das führt dazu, dass Eltern ganz anders reagieren, als sie es sich eigentlich wünschen.

Dieses Buch mit seinen vielen Übungen und Reflexionsimpulsen ermöglicht Eltern eine Forscherreise zu ihren eigenen Antworten. Es hilft ihnen dabei, sich ihres Verhaltens bewusst zu werden, um nicht in automatische Muster zu fallen. So wird es möglich, Selbstverantwortung zu übernehmen, den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen und authentische, liebevolle Beziehungen zu gestalten.

Die Autorinnen

Jeannine Mik ist als diplomierte Kommunikationstrainierin in der Erwachsenenbildung tätig und Gründerin des „Zentrums für bewusste Elternschaft“ in Wien. Sie bloggt seit 2014 auf Mini and Me, einem der erfolgreichsten Eltern-Blogs in Deutschland und Österreich.

Sandra Teml-Jetter ist Einzel- und Paarcoach sowie Eltern- und Familienberaterin mit zahlreichen Weiterbildungen, u.a. bei Jesper Juul und David Schnarch. Sie arbeitet in ihrer eigenen Familienberatungspraxis „Wertschätzungszone“ und tritt nachhaltig für den emotionalen Klimawandel in Familien ein.

Inhalt

Wie der Untertitel des Buches schon sagt, möchte das Buch erreichen, dass man liebevoll bleibt bei Stress, Wut und starken Gefühlen – und damit meinen die Autorinnen nicht Stress, Wut und starke Gefühle der Kinder, sondern der Mutter! Kinder sind oftmals der Auslöser für Gefühlsausbrüche von Müttern, aber nicht deren Ursache. Die Ursache gilt es herauszufinden – und genau da setzt das Buch an.

Wir wollen die besten Eltern sein, die wir sein können und doch bleiben wir so oft ratlos zurück. Manchmal auch erschrocken über uns selbst und unsere Unfähigkeit, liebevoll zu bleiben – obwohl wir es uns doch so sehr wünschen.

Letztendlich verhalten sich Kinder wie Kinder. Sie motzen, trotzen und bekommen Wutanfälle. Was sie dabei brauchen, sind Erwachsene, die sie dabei liebevoll-zugewandt begleiten, ihnen helfen und ihnen beiseite stehen. Aber um so – also ruhig und gelassen – reagieren zu können, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein. Nicht hilfreich ist beispielsweise, wenn man selbst gestresst, überlastet, gefrustet, überfordert und nicht mit sich verbunden ist. Oder wenn das eigene „innere Kind“ durchkommt. Denn genau das führt zu starken Gefühlsreaktionen wie Schimpfen, Schreien, Ausrasten, die wohl alle Eltern (möchte ich jetzt mal behaupten) schon mal erlebt und danach zumeist bereut haben.

Die perfekten Eltern? Über sie gibt es nicht allzu viel zu sagen, da sie in unseren Augen nicht existieren. Elternsein wird erst durchs Elternsein gelernt.

Das Buch soll dabei helfen, mit sich selbst ins Reine zu kommen – und dazu gehört unter anderem, die eigenen Trigger (also: was einen wütend macht) zu erforschen und sich mit der eigenen Kindheit und Jugend auseinanderzusetzen. Denn prägenden Erlebnisse aus der Vergangenheit werden durch den Umgang mit den eigenen Kindern wiedererweckt und führen dazu, dass man seine Kinder nicht so liebevoll begleiten kann, wie man es sich eigentlich vorgenommen hat.

Liebe, Verständnis und Selbstreflexion machen niemanden zum Tyrannen.

Das Ziel ist es, bei „unerwünschtem“ Verhalten des Kindes nicht selbst in eine Art „Kampfmodus“ zu schalten, sondern zu verstehen, dass das Kind in diesem Moment Hilfe braucht, nämlich die Hilfe eines liebenden Erwachsenen, der sich nicht in den Gefühlsstrudel hineinziehen lässt, sondern die Gefühle des Kindes aushalten und begleiten kann.

Meine Meinung

In diesem Buch geht es nicht um die Vermittlung von Tipps und Tricks (so nach dem Motto „Zählen Sie mal bis zehn und dann geht’s schon wieder“), sondern hier muss man als Mutter wirklich bei sich selbst ansetzen und an sich selbst arbeiten. Es handelt sich nicht um einen klassischen Erziehungsratgeber, in dem beschrieben wird, warum das Kind so handelt, wie es handelt und was man in gewissen Situationen tun kann. Sondern es geht einzig und allein darum, zu reflektieren, warum wir Mütter (und das Buch richtet sich explizit an Mütter!) so reagieren, wie wir reagieren.

Worüber man sich klar sein muss: Es handelt sich um ein Arbeitsbuch. Es beinhaltet viele Übungen und Selbstreflexionen, für die man sich Zeit lassen sollte. Schnell mal drüberlesen bringt meiner Meinung nach eher weniger.

Was ich wunderbar fand, war beispielsweise die Ermunterung, sein Kind so sein zu lassen, wie es ist: Sein Selbst, seinen Willen, seine Ideen, Vorlieben, Abneigungen und auch seine eigenen, persönlichen Grenzen zu akzeptieren. Wir können unseren Kindern weder eine Version ihrer (oder unserer!) selbst quasi überstülpen und sie so „formen“, wie wir sie gerne hätten, noch können wir ihnen unsere Vision von der Welt (und unsere Ängste) aufzwängen. Das sollte man sich viel häufiger vor Augen führen.

Fazit

Von mir gibt es eine klare Lese-Empfehlung für dieses Buch. Ratgeber, die eher auf das Kind abstellen (warum agiert ein Kind, wie es agiert) und wie man sich in gewissen Situationen verhalten sollte, gibt es einige – ich denke da vor allem an die folgenden drei Bücher, die ich sehr schätze und zwar [Affiliate-/Werbelinks*]:

Aber in diesem Buch geht es nicht darum, das Kind zu verstehen, sondern darum, sich selbst in die Position zu bringen, mit gewissen Verhaltensweisen des eigenen Kindes angemessen umzugehen – und eben nicht „auszurasten“. Und das gibt es bisher (zumindest in meinem Bücherregal) noch nicht.

Wenn ihr das Buch kaufen möchtet, dann könnt ihr einfach auf das Bild klicken:

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Viel Spaß beim Lesen!

Eure Nadine xx

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