Unsere Erfahrungen mit dem Hörbuch-Anbieter Audible

Wie Ihr ja wisst, bin ich eine absolute Leseratte. Dabei ist mir grundsätzlich egal, ob ich Hardcover, Taschenbuch oder E-Book lese – Hauptsache, die Geschichte ist gut. Was ich aber in den letzten Jahren gar nicht mehr gemacht habe, ist: Hörbücher hören.

Ehrlich gesagt haben mich meine Kinder wieder darauf gebracht, denn bei uns läuft jeden Tag „Benjamin Blümchen“ oder „Bibi Blocksberg“ oder „Leo Lausemaus“ oder „Bobo Siebenschläfer“ oder „Feuerwehrmann Sam“ oder „Paw Patrol“ oder „Connie“ – nacheinander oder nebeneinander. Ihr kennt das. Mittlerweile haben sich hier unzählige CDs angesammelt, die in und um den CD-Spieler oder im Auto herumfliegen. Von den gefühlten 180 Tonie-Figuren (die aber wenigstens noch schön anzusehen sind und nicht so schnell kaputt gehen wie die CDs und ihre Hüllen) mal ganz abgesehen.

So kam ich auf die Idee, einfach mal Audible auszuprobieren, das ich aus der TV-Werbung kannte („Ich bin was ich höre“…). Dort gibt es ein Angebot von über 200.000 Hörbüchern für alle Altersklassen. Perfekt für uns, dachte ich mir.

Weil ich nicht genau wusste, was ich von dem Dienstleister erwarten kann und wie das mit den Hörbüchern überhaupt funktioniert, habe ich die Möglichkeit genutzt, das Angebot 30 Tage kostenlos zu testen, um zu sehen, ob das Ganze überhaupt etwas für uns ist.

Und weil ich glaube, dass es viele von Euch Leseratten und/oder Eltern interessiert, welche Vor- und Nachteile der Service so bietet, dachte ich, ich teile meine Erfahrungen einfach mal mit Euch:

Unsere Erfahrungen

Ursprünglich wollte ich Audible vor allem für die Kinder testen, und war überrascht, dass ich plötzlich Feuer und Flamme dafür war. Ich habe mir nämlich erst mal ein Buch runtergeladen, das ich schon ganz lange lesen wollte („Der kleine Teeladen zum Glück“ von Manuela Inusa):

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Laurie ist glücklich mit ihrem Leben: Sie ist stolze Besitzerin eines kleinen Teeladens in der romantischen Valerie Lane in Oxford, wohnt in einem schönen Haus und hat die besten Freundinnen der Welt. Nur mit der Liebe will es nicht so recht klappen, denn sie ist seit Monaten in ihren gutaussehenden Teelieferanten Barry verliebt. Lauries beste Freundinnen schmieden einen Plan, um die beiden endlich zusammenzubringen, doch dann taucht Peter auf – Lauries Exmann – und bringt alles durcheinander.

Plötzlich war ich nicht mehr zu stoppen: Ich habe im Auto auf dem Weg zur Arbeit gehört, in der Mittagspause beim Essen am Schreibtisch, beim Kochen, Spülen, Bügeln, Aufräumen und vor dem Einschlafen. Und -zack- war ich mit der Geschichte auch schon durch.

Ich habe mir dann erst mal einen Merkzettel angelegt, mit ein paar Titeln, die mich interessieren und die ich mir als nächstes runterladen möchte.

Die Fortsetzung der „Valerie Lane“-Reihe von Manuela Inusa beispielsweise, oder ein paar neue Romane von Claudia Winter und Kristina Günak, die ich klasse finde.

Außerdem habe ich seit einiger Zeit „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles“ von Laura Fröhlich (das Buch muss man doch schon wegen des Titels lesen, oder?) und „Mein Familienkompass“ von Nora Imlau auf meiner persönlichen Lese-Wunschliste, kam aber noch nicht dazu, sie zu lesen. Warum sich die Texte also nicht vorlesen lassen?

Ach so, stimmt – der ursprüngliche Plan war ja, Audible für die Kinder zu testen. Es gibt tatsächlich unzählige Hörbücher in der Kategorie Kinder. Weil wir eben schon so wahnsinnig viele Hörspiele haben, entschied ich mich zur Abwechslung mal für ein lehrreiches Buch und keine Geschichte: „Alles über die Feuerwehr“ von „Wieso, Weshalb, Warum“ im Ravensburger Verlag.

Als Robert, Theo und Lea Theos Oma besuchen wollen, bemerken sie Rauch vor ihrem Fenster und rufen die Feuerwehr. Theos Oma wird gerettet und das Feuer gelöscht. Klaus, der Feuerwehrmann, nimmt Robert und die Kinder mit auf die Feuerwache und stellt ihnen seine Ausrüstung und alle Fahrzeuge vor. Er erklärt, wo die Feuerwehr überall zum Einsatz kommt und gibt wichtige Notfalltipps. An der Rutschstange und beim Zielspritzen üben sich die Kinder zum Abschluss als Nachwuchsfeuerwehrleute.

Die Kinder fanden es klasse und lagen nachmittags nach der Kita (ausnahmsweise) mal ruhig zusammen im Bett und haben die knappe Stunde der sehr schön gesprochenen und (selbst für mich) recht unterhaltsamen Geschichte gehört. Ich hatte Zeit, die Wäsche nebenbei zu machen, ohne schlechtes Gewissen, die Kinder vor dem Fernseher zu „parken“. Positiv überrascht war ich davon, wie kindgerecht das Buch, das ja quasi ein Sachbuch ist, aufbereitet war. Keine Spur von Langeweile. Die Kinder hingen gebannt an jedem Wort und insbesondere die ausländischen Feuerwehr-Sirenen (aus Frankreich, den USA und Japan) hatten es ihnen angetan.

Inspirieren lassen kann man sich entweder beim Stöbern direkt in der App bzw. auf der Homepage, oder im Online-Magazin. Hier gibt es Artikel und Interviews wie Die beliebtesten Kinderhörspiele für jedes Alter oder Auszeit: Hörbücher und Hörspiele für Vierjährige. Hier kann man auch gezielt nach Themen suchen: Wunderschöne Kinderbücher mit Feen und Elfen zum Beispiel.

Das Angebot

Ein paar Fakten: Es gibt die Möglichkeit, Audible 30 Tage kostenlos zu testen.

Nach Ablauf des Probe-Abos kostet der Service EUR 9,95 monatlich. In diesem Abo-Preis inbegriffen ist pro Monat 1 Guthaben. Ein Hörbuch „kostet“ (je nach Hörbuch) 1 oder 1/2 Guthaben. Man bekommt also für die EUR 9,95 ein Hörbuch (bzw. zwei Hörbücher) pro Monat aus über 200.000 Titeln. Wenn das monatliche Guthaben aufgebraucht ist, muss man die Titel bezahlen (bis ein neuer Monat beginnt und man wieder 1 Guthaben zur Verfügung hat) und die Titel kosten dann so zwischen EUR 4,95 und 9,95.

Im ersten Moment empfand ich den Abo-Preis als recht hoch, aber dann schaute ich mal nach, was Hörbücher als CD sonst kosten und im Vergleich dazu sind die Kosten hier eindeutig geringer: Hörspiel-CDs kosten im Handel je nach Länge zwischen EUR 12,00 und 50,00. Darüber hinaus ist die Auswahl der Hörspiele bei Audible wirklich unerreicht und das schließt auch englische Original-Hörbücher mit ein, was ich persönlich super finde.

Darüber hinaus gibt es ein paar witzige Gimmicks, wie das kostenlose „Whispersync“, das die Lesezeichen / Abspielpositionen aus dem E-Book und dem Hörbuch (und verschiedene Geräte wie Laptop und Smartphone) synchronisiert: Wenn man gleichzeitig auf dem Kindle ein E-Book liest und es bei Audible als Hörspiel hört, dann synchronisieren sich beide Medien. Das Hörbuch geht dann genau da weiter, wo man beim E-Book aufgehört hat und andersherum.

Unsere Meinung: Vorteile

Ein klarer Vorteil für alle Hörbuch-Fans ist, dass das Audible-Abo nach meinen Recherchen günstiger ist, als wenn man Hörbuch-CDs im Handel kauft. Darüber hinaus gibt es manche Bücher als Hörspiel nur bei Audible (dann steht auf den Covern „nur bei audible“).

Zu jedem Hörbuch gibt es eine Hörprobe, was ich persönlich sehr wichtig finde, denn die Stimmen der Sprecher sind ja sehr unterschiedlich und nicht jede gefällt einem. Aber selbst wenn einem ein Hörspiel, das man geladen hat, dann doch nicht gefällt, kann man es einfach zurückgeben.

Was ich ebenfalls extrem fair finde, ist die Möglichkeit, das Abo monatlich zu kündigen, wenn man irgendwann keine Lust mehr auf Hörbücher hat oder einfach mal eine Pause einlegen möchte. Die bereits gekauften Artikel bleiben dabei in der Bibliothek und können auch nach Ablauf des Abos noch gehört werden. Und: Falls man es in einem Monat nicht schafft, das im Abo inbegriffene Guthaben einzulösen, verfällt dieses nicht, sondern wird automatisch in den nächsten Monat übertragen.

Unsere Meinung: Nachteile

Was wir bei Audible wirklich schmerzlich vermissen, sind Altersangaben und die Möglichkeit, die Titel nach Altersgruppen zu sortieren. Es gibt zahllose Titel für Kinder, von denen ich die meisten nicht kenne. Es wäre super-hilfreich, wenn man die Titel einfach nach Altersgruppen filtern könnte. Wenn ich gezielt nach Hörbüchern für meine Kinder (2 und 4) suchen könnte, würden schon mal Geschichten wie „Harry Potter“ etc. rausfliegen, die meine Kinder eben noch nicht hören können oder sollen. Allerdings gibt es ja die Möglichkeit, im Audible-Magazin zu stöbern und sich dort entsprechende Empfehlungen und Anregungen für Hörbücher für Kinder in allen Altersstufen herauszusuchen (hier ist es dann auch möglich, auf das entsprechende Alter zu klicken Für Zweijährige, Für Dreijährige, Für Vierjährige usw.).

Etwas umständlich fand ich leider, dass man die Titel nicht direkt in der App kaufen kann, sondern dafür immer auf die Internetseite gehen muss. Auch der Merkzettel ist in der App nicht verfügbar.

Unser Fazit

Wir fanden den Hörspiel-Dienst super und werden nach Ablauf des Probemonats mit dem Bezahl-Abo weitermachen. Es gibt wirklich schöne Titel für die Kleinen und auch wir Erwachsenen sind von den tollen Hörbüchern irgendwie „angefixt“.

Jeder, der sich für Audible interessiert, sollte auf jeden Fall den kostenlosen Probemonat in Anspruch nehmen und das Angebot erst einmal testen. Das macht wirklich Sinn, denn danach kann man immer noch entscheiden, ob man dabei bleibt und zum kostenpflichtigen Abo wechselt oder eben nicht.

So, ich hoffe, der Erfahrungsbericht hat Euch ein bisschen weitergebracht? Hört Ihr und Eure Kinder gerne Hörbücher? Ich freue mich wie immer über Eure Kommentare!

Eure Nadine xx

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2 Kommentare bei „Unsere Erfahrungen mit dem Hörbuch-Anbieter Audible“

  1. Hey! Sehr hilfreich dein Erfahrungsbericht, vielen Dank. Viel Spaß weiterhin beim Hören.

    VG Anne

    1. Das freut mich, liebe Anne!

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