Was können wir überhaupt noch essen?

Wusstest Du, dass heute der „Tag der gesunden Ernährung“ ist? Nein? Macht nichts. Ich weihe Dich ein: Es handelt sich hierbei um eine Aktion des Verbandes für Ernährung und Diätetik und hat das Ziel, dass sich Menschen im Alltagsleben mehr Gedanken über ihre Ernährung und deren Auswirkungen auf die Gesundheit machen.

Ich persönlich finde es wahnsinnig schwer, die Familie – neben dem alltäglichen Stress, den man als Eltern sowieso schon hat – gesund zu ernähren und dabei gleichzeitig auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Tierschutz und so weiter zu achten.

Jeder Mensch muss essen. Das ist ja schon mal Fakt. Aber die Zeiten, in denen einfach „irgendwas“ auf unseren Tellern landete, sind lange vorbei. Noch nie waren wir so gut informiert wie heute – über die Herkunft unserer Lebensmittel, den Einsatz von Gentechnik, Tierschutzaspekte, Einsatz von Medikamenten, Ökobilanz, ethische Aspekte und Verpackung unserer Nahrungsmittel, um nur einige Punkte zu nennen.

Wir wissen, dass der Verzehr von Fisch bedeutet, dass die Meere überfischt werden und dabei Beifang in Kauf genommen wird. Wir wissen, dass Rinder, Schweine und Hühner häufig unter unwürdigen Bedingungen groß gezogen und geschlachtet werden. Wir wissen, dass unser Obst und Gemüse zum Teil lange Transportwege mit Flugzeug und LKW zurücklegen muss, um bei uns auf dem Tisch zu landen und darüber hinaus mit Chemie behandelt wird. Wir wissen, dass Kühe für die Milchindustrie ausgebeutet werden und Hühner in Haltungsformen leben, die Leid bedeuten, damit wir Eier essen können. Wir wissen, dass unsere Böden überdüngt sind, und essen trotzdem weiter Brot.

Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln

Dennoch besteht eine enorme Diskrepanz zwischen unserem Wissen und unserem Handeln. Wir essen weiter munter Fleisch, Fisch, Gemüse und tierische Produkte und achten dabei häufig nur auf eines – billig soll es sein.

Was ist der Grund hierfür? Vielleicht ist es gerade die Fülle an Information, die bewirkt, dass wir das Gefühl haben, durch unser Konsumverhalten ohnehin nichts ändern zu können? Sind wir vor lauter Verwirrung nicht mehr in der Lage, eine Entscheidung zu treffen?

Was können wir noch essen?!

Für mich stellt sich sehr konkret die Frage, was wir überhaupt noch essen können. Sollten wir uns alle vegan ernähren? Oder zumindest vegetarisch? Reicht es vielleicht schon, wenn wir unseren Fleischkonsum etwas verringern?

Es ist nicht einfach, auf diese Fragen eine Antwort zu finden.

Fisch

Aquakulturen sind häufig Massentierhaltungen unter Wasser, mit allen damit verbundenen Auswirkungen auf das Tierwohl. Es werden Medikamente, Antibiotika und Gentechnik eingesetzt. Dies belastet wiederum die Weltmeere.

Also ausweichen auf Fisch, der aus dem Meer gefischt wurde? Allerdings wissen wir mittlerweile, dass die Fischbestände unserer Meere nicht unerschöpflich sind. Im Gegenteil: Es sind zahlreiche Fischarten bis an ihre biologische Grenze befischt.

Fleisch

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aus gesundheitlichen Gründen maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum in Deutschland ist derzeit doppelt so hoch. Und das obwohl bei konventionellem Fleisch die Anforderungen an die Tierhaltung ungenügend sind und bekannt ist, dass in der Massentierhaltung, in der die Tiere in engen Hallen eingepfercht sind, häufig Antibiotika eingesetzt werden.

Gemüse und Obst

Der Glaube, dass Obst und Gemüse immer „ökologisch gut“ und gesünder als tierische Produkte sind, muss nicht stimmen. Zum Beispiel dann, wenn Spargel und Erdbeeren, Trauben und Beeren außerhalb der Saison oder Ananas und Mango über weite Transportwege auf unsere Teller gelangen.

Damit bestimmtes Obst und Gemüse das ganze Jahr über erhältlich ist, wird Chemie eingesetzt. Inwieweit sich Pestizide sich langfristig auf die Gesundheit auswirken, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Milch, Milchprodukte und Eier

Die Tiere, die uns unsere tägliche Milch und unsere Eier liefern, leben häufig in Massentierhaltung auf Beton- und Spaltenböden und eingepfercht in engen Käfigen. Sie sehen niemals das Tageslicht. Durch diese Art von Haltung werden Krankheiten begünstigt, gegen die mit Medikamenten vorgegangen wird, deren Rückstände sich wiederum in unseren Lebensmitteln finden.


Getreide

Viele Getreidearten werden – insbesondere in Verbindung mit einer bewegungsarmen Lebensweise – als Hauptverursacher von vielen Beschwerden, Krankheiten und Übergewicht gesehen. Außerdem schlägt bei der Kultivierung des Korns der massive Einsatz Nitrat-haltiger Düngemittel beim ökologischen Fußabdruck negativ zu Buche und belastet massiv die Umwelt.

Und was ist jetzt das Resultat all dieser Überlegungen? Das Essen einzustellen ist wohl keine Lösung – aber was tun? Wie sollen wir uns verhalten? Wie einkaufen?

In den kommen kommenden Wochen werde ich hier weiter zu diesem Thema bloggen und mich mit diesen Fragen beschäftigen, in der Hoffnung, am Ende etwas schlauer zu sein und besser entscheiden zu können, was wir denn wirklich noch essen können:

  • Fisch?
  • Fleisch?
  • Obst und Gemüse?
  • Milch, Milchprodukte und Eier?
  • Getreide?

Ich freue mich, wenn Du dann wieder hier vorbeischaust, und natürlich auch , wenn Du mir Deine Gedanken zu diesem sehr schwierigen Thema in einem Kommentar mitteilst!

Eure Nadine xx

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