Seit Wochen war unser Großer aufgeregt. Seitdem ich ihm erzählt habe, dass ich Tickets für eine Fahrt mit der historischen Eisenbahn gekauft habe. Also eine „richtige“ Eisenbahn, wie im Lied, die dampft, hupt und „husch-husch-husch“ macht. Jedes Wochenende fragte er mich, ob es denn jetzt endlich soweit sei.
Einmal im Jahr veranstaltet der Historische Eisenbahn e.V. den sogenannten Teddytag, ein besonderes Angebot für Familien mit Kindern. Alle Kinder, die an diesem Tag ihren Teddybären mitbringen, fahren kostenlos mit und erhalten zudem noch ein kleines Geschenk. Und – zur großen Begeisterung aller Kinder – fährt vorne auf der Lok ein großer Teddy mit.
Nachdem bei uns der Samstag und der Sonntagmorgen dann mit Terminen, To-Dos und Verabredungen irgendwie etwas stressig waren, hätte ich den Teddytag ehrlich gesagt am liebsten unter den Tisch fallen lassen. Aber das kam bei all der Vorfreude natürlich nicht in Frage. Also machten wir uns auf den Weg.
Wir hatten Tickets für die 16-Uhr-Fahrt gebucht, weil das praktisch nach dem Mittagsschlaf der Kleinen lag. Geparkt haben wir auf der Sachsenhäuser Seite und sind dann über die Brücke Eiserner Steg gelaufen. Das beschert einem schon einen wundervollen Blick auf die Hochhäuser von Frankfurt, der mich, auch nach all den Jahren, immer noch jedes Mal beeindruckt, genauso wie die tausenden von Vorhängeschlössern, die verliebte Paare über die Jahre an den Brückengeländern angebracht haben. So romantisch!
Aber zurück zur Teddybahn: Start und Ziel der Züge ist der Haltepunkt Eiserner Steg, direkt am Römer.
Der Zug fährt einmal in Richtung Osten, mitten durch die Parkanlagen am Mainkai und hält an der Europäischen Zentralbank (EZB). Dort kann die Fahrt unterbrochen und ausgestiegen werden. Man kann zum Beispiel einen Kaffee und eine heiße Schokolade im Restaurant Oosten trinken oder am Main spazieren gehen. Direkt an der EZB gelegen ist der Hafen- und Skaterpark mit Fußballfeldern und Spielplätzen. Auch ein Gang über die Honsellbrücke rentiert sich, denn von hier aus kann man tolle Fotos von Frankfurt und der EZB schießen. Dann fährt die Bahn weiter zum Stellwerk Mainkur, hält kurz und fährt zurück zum Eisernen Steg.
Alternativ kann man auch vom Eisernen Steg in die andere Richtung, durch die Speicherstraße über den Westhafen zum Übergabebahnhof Frankfurt Griesheim fahren.
Man kann natürlich auch eine Rundfahrt in beide Richtungen unternehmen.
Während der Fahrt kommt der Schaffner und stempelt altmodisch die Tickets ab und es kommt sogar ein „echter“ Teddybär vorbei, der Geschenke an die Kinder verteilt. Es rentiert sich auch, vor oder nach der Fahrt einen Blick in die Lok zu werfen, denn dort arbeiten – schwarz vom Ruß – die Zugführer und schaufeln Kohle.
Wir hatten einen tollen Tag mit der Historischen Eisenbahn Frankfurt und beide Kinder, der 3-Jährige und die 1-Jährige, hatten einen riesigen Spaß bei der Fahrt und klebten regelrecht an den Fenstern.
Die nächste Fahrt mit der Historischen Eisenbahn ist übrigens der „Halloween Express“ am 3. November 2019. Alle Kinder zwischen 4 und 17 Jahre, die an diesem Tag verkleidet erscheinen, erhalten eine Freifahrt mit Sitzplatzanspruch. Mehr Informationen erhältst Du auf https://www.historische-eisenbahn-frankfurt.de/Veranstaltung/hafenbahn-halloween-express-2/?instance_id=123
Eure Nadine xx
